Protokoll des Psychoseseminars vom 16.10.19
Anwesend: ca. 14 Personen
Moderation: Herr Schmidt, Frau Schulz
Protokoll: Frau Elsässer, Frau Dzemailova
Flipchart: Frau Sieburg.
Teil 1:
Eingangsfrage: Warum geht man überhaupt eine Partnerschaft ein?
Die Teilnehmer nennen Stichworte, die auf Karten geschrieben und auf dem Boden verteilt werden.
Liebe, Vertrauen, Kinder, Sympathie, Sexualität, Gemeinsamkeit, Gefühle, Geborgenheit, Sicherheit (materiell), Sicherheit (nicht mehr suchen zu müssen), Verbundenheit, Steuervorteile.
Zweite Frage: Was ändert sich, wenn man psychisch erkrankt ist?
Die Zuverlässigkeit leidet auf beiden Seiten.
Persönlichkeitsveränderung kann vorkommen und die Partnerschaft belasten.
„Ich merkte, mit mir passiert etwas, aber ich wusste nicht was es war. Mein Mann wusste auch nicht weiter. Letztendlich ist die Ehe gescheitert.“
„Die Liebe bleibt, die Kinder bleiben. Wir haben es trotz Erkrankung geschafft.“
„Es kommt auf die Erwartungshaltung an. Ich bin aus Selbstschutz Single.“
„Wir hatten Glück, dass wir uns in einer Selbsthilfegruppe kennengelernt haben, denn so blieb das Schockmoment aus.“
Dritte Frage: Welche Schwierigkeiten ergeben sich, wenn man eine Beziehung haben möchte?
„Bei einer Partnerschaft kann man nicht kontrollieren, was alles mit einem passieren kann, aus Selbstschutz bleibt man lieber Single. Verliebtsein als eine Art der Psychose zu nennen, ist sehr gewagt. Bevor es Schwierigkeiten geben kann, verzichte ich lieber.“
„Angst vor Ungewissem, dass etwas schiefgeht.“
„Wenn man eine Familie hat, kann durch die Erkrankung die finanzielle Sicherheit gefährdet sein. Zum Beispiel als Alleinverdiener.“
„Man stößt auf Ablehnung, weil man kein Auto hat oder in der Werkstatt arbeitet.“
„Im Moment wäre es für mich vorstellbar, in zwei Wohnungen zu leben mit Partnerschaft.“
Pause
Passagen aus Ulrich Schaffer: Ich wage es
(Wegen Copyright nicht im Online Archive)
Schlussfrage:
Wie kann man trotz psychischer Erkrankung eine befriedigende Partnerschaft führen?
Stichworte werden auf der Flipchart festgehalten.
Rückzugsraum für jeden schaffen
Offenheit
Ehrlichkeit, sich selber und dem anderen gegenüber
Vertrauen
Respekt
nicht in das Hilfesystem eingebunden sein, dass heißt nicht Hilfspfleger des psychisch kranken Partners zu sein.
Selbstfürsorge
Sex?! Darüber sprechen und Forschungsergebnisse einholen.
Geduld
ein Zeichen ausmachen, wenn das Verhalten aus dem Ruder läuft.
Einen Partner finden, aber wie?
Selbshilfegruppe oder ähnliches
Kur
www.handicap.de
Psychiatrie
Arbeit
Bus und Bahn
Mit offenen Karten spielen oder nicht?
Abschlussrunde: Ein Stein wird in die Runde gegeben mit der Frage: Wie hat Ihnen die Veranstaltung gefallen? Was nehmen Sie mit, was lassen sie hier?