Selbst ist die Frau, der Mann mit Psychose – Erfahrung

Was sollte gefördert werden ?

  • 1. die Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen – was den Betroffenen von den Professionellen oft abgesprochen wird;
  • 2. über den Zugang zu Informationen und Ressourcen zu verfügen – Professionelle haben immer noch oft eine eher paternalistische Haltung;
  • 3. über mehrere Handlungsalternativen zu verfügen, unter denen man wählen kann;
  • 4. Durchsetzungsfähigkeit – nicht psychiatrisch diagnostizierte Personen werden für solches Verhalten auch belohnt, in der Psychiatrie hingegen wird eher „bestraft“;
  • 5. das Gefühl zu haben, als Individuum etwas bewegen zu können – Hoffnung ist ein elementarer Bestandteil menschlichen Lebens;
  • 6. kritisch denken zu lernen; Konditionierungen zu durchschauen und abzulegen das Erzählen der Lebensgeschichte, nicht der Fallgeschichte ist wichtig;
  • 7. Wut erkennen und äußern zu lernen – der Ausdruck von Ärger bedeutet nicht automatisch eine „Dekompensation“, wie es so gerne dargestellt wird;
  • 8. sich nicht allein zu fühlen, sondern als Teil einer Gruppe zu begreifen;
  • 9. zu der Einsicht zu gelangen, dass jeder Mensch Rechte hat, auch Psychiatrie – Patienten;
  • 10. Veränderungen im eigenen Leben und im Umfeld zu bewirken – bewirkt ein Mensch Veränderungen, stärkt er oder sie dadurch das Gefühl, über Kompetenz und Kontrolle zu verfügen;
  • 11. neue Fähigkeiten zu erlernen, die der Betroffene, nicht der Professionelle für wichtig hält;
  • 12. die Wahrnehmung anderer bezüglich der eigenen Handlungskompetenz und fähigkeit zu korrigieren – es ist ein Vorurteil, dass psychiatrische Patienten nicht ihre Bedürfnisse und Wünsche wahrnehmen könnten;
  • 13. Coming out bezüglich der eigenen Krankheit, das demonstriert Selbstbewusstsein;
  • 14. ein niemals abgeschlossener, selbst gesteuerter Prozess inneren Wachstums und innerer Entwicklung – Stärkung der Eigenmacht ist kein Endpunkt, sondern ein fortlaufender Prozess;
  • 15. sich ein positives Selbstbild zu erarbeiten und die Stigmatisierung zu überwinden – dies wiederum fördert die Fähigkeit, das Leben aktiv zu gestalten, und damit ein positives Selbstbild.

An diesen Bausteinen muss sich professionelle Arbeit orientieren, will sie die Betroffenen im Sinne der Selbstbefähigung unterstützen.