Die Rheinischen Kliniken Düren zwischen „alten Zöpfen und neuen Methoden“

Protokoll des Psychoseseminars vom 19.11.2003

Anwesend: 13 Personen, Dr. Knauer Leiter der Rheinischen Landesklinik Düren

Das Seminar beginnt damit, Schlagworte, die einem zur Rheinischen Klinik Düren einfallen, zu formulieren. Der Einstieg bezieht sofort das Auditorium mit ein und ein Austausch entsteht. Danach gibt Dr. Knauer einen ca. 20 minütigen Überblick über die Entwicklung der RKD seit der Entstehung vor 125 Jahren, weist auf die Erbauung des Pfisterhauses (Bewahrhaus) und die Festschrift hin. Er streift den Bereich „fragwürdiger Medikamente in den 50er Jahren und betont die Entwicklung dahin gehend, dass es seitens der Klinik für sehr wichtig erachtet wird das individuelle Verhalten der Patienten zu erhalten und zu fördern. Auch über die Zeit des Nationalsozialismus, in der Patienten zu Versuchzwecken missbraucht wurden und mit Hilfe der praktizierenden Nervenärzte in Konzentrationslager deportiert worden sind wurde gesprochen und betont, dass sich so etwas niemals wiederholen darf. Wenig Änderungen seit dieser Zeit hätte es in den Behandlungsrichtlinien gegeben. Dies sei den „alten Zöpfen“ zu zuordnen.

Dr. Knauer stellte heraus, dass das Klinikpersonal auf eine enge Zusammenarbeit mit Patient und Angehörigem angewiesen sei und dies auch einer positiven Genese entgegen komme. Dr. Knauer ist seit 23 Jahren in der Dürener Landesklinik beschäftigt. Die Arbeit mache ihm nach wie vor großen Spaß. Es hätten sich doch einige gravierende Änderungen in den letzten Jahren eingestellt. Zum Beispiel sei die Verweildauer wesentlich kürzer geworden, weil die Krankenkassen keine Langzeitaufenthalte mehr Finanzieren würden. Dafür sei seit den 70er Jahren im Zuge der Psychiatriereform, – ausgehend vom italienischen Modell der Auflösung der Anstalten – die aber auch wieder revidiert worden wäre – eine sich vergrößernde extramurale Psychiatrielandschaft entstanden. Die Sozialpsychiatrischen Zentren, Wohnheime und vor allem das Betreute Wohnen wurden noch genannt. In diem Zuge hätten sich die großen Kliniken verkleinert. Eine Dezentralisierung und Sektorisierung hätte statt gefunden. Dies würde zunehmend eine Flexibilisierung der Arbeitszeit erforderlich machen.

Über das Thema Behandlungsvereinbarungen wurde noch einmal explizit besprochen, weil Dr. Knauer die Verfahren der Behandlungsvereinbarungen unter sich hat. Es wurde darauf aufmerksam gemacht, das in der Klinikambulanz

Nach diesem Einblick/Überblick wurde ein Schnitt gemacht. Auf Zuruf wurden verschieden-farbige Karten unter den Themen „alte Zöpfe, neue Methoden und Visionen“ geschrieben.

Nach einer kurzen Pause wurden die zugeordneten Karten überarbeitet und themenbezogen neu zugeordnet.

In diesem Verlauf wurde die Frage aufgeworfen, ob es möglich sei den Snoezelraum für Kontaktstellenbesucher/Innen zugänglich zu machen, weil sich einige danach sehnen würden. Ein solches Angebot gibt es in gemeindepsychiatrischen Zusammenhängen nicht. Hr. Dr. Knauer eröffnete die Möglichkeit an mich eine Fortbildung in der Klinik zu machen damit ich das Klientel begleiten könnte. Dies ist sehr begrüßenswert (eigene Anmerkung). Dr. Knauer will sich nochmals darum kümmern, die Behandlungsvereinbarungen im Akutaufnahmebereich bekannt zu machen. Aus dem Auditorium kam noch die Anregung, die Behandlungsvereinbarungen als feste Installation im KISS (neues Qualitätsmanagement) zu verankern.

Es kam die Anregung, das erarbeitete Ergebnis in der Kontaktstelle der Kette e. V. an die Wand zu hängen.

Die Veranstaltung endete gegen 21.00 Uhr. Die Person Dr. Knauer brachte eine ruhige, getragene angenehme Atmosfäre mit in die Runde.