Protokoll des Psychoseseminars vom 16.05.2007 von 19.00 – 21.00 Uhr
Zunächst erfolgt die Begrüßung des Auditoriums und der Gäste. Es ist Hr. Dr. Kraßnack von den Rheinischen Kliniken Düren, Hr. Poetsch Kunsttherapeut der Rheinischen Klinken Düren und Herr Rohs Galerist in Düren als Gäste zugegen.
Vorstellung des Psychoseseminars und der Person der Moderatorin ihrer Funktion.
Zu Beginn stellen die o. g. Gäste ihre Arbeitsbereiche vor.
Als Warm up wird eine Rolle weißes Papier durch die Raummitte ausgerollt, Wachsmal-stifte und Plakafarben mit Pinseln zur Verfügung gestellt. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass das Blatt den ganzen Abend über bearbeitet werden kann. Es wird bemerkt, dass das weiße Blatt eine Leere ausstrahlt, die für einige beängstigend ist. Die Empfehlung zum Umgang lautet: die Leere wahrnehmen und in die Leere hinein fühlen. Dann aktiv werden und zu den Materialien greifen und umsetzen. Was ist Impulsarmut? Was kann man tun, wenn die Impulse fehlen? Ein Teilnehmer findet sich nicht schön, weil er kaum Impulse hat und umsetzt. Jeder Mensch ist schön, es gibt kein Ideal und es kommt auf die Einzelheiten an. Josef Beuys hat den Satz geschaffen: Jeder Mensch ist ein Kunstwerk, wird dagegen gesetzt. Es entsteht ein Gespräch zwischen den Interessengruppen über die Arbeitsbereiche und dem Thema „Welchen Impuls nehme ich wahr?“ Verschiedene Teilnehmer beginnen mit Malereien. Es kommt ein lebhaftes Gespräch zustande, welches sich in erster Linie um die Wahrnehmung von Impulsen und die Umsetzung der Impulse dreht. Es kommt auf das Material an, mit dem gearbeitet wird. Ist es ein festes oder ein fließendes Material. Durch die gemeinsame Beziehungsarbeit zwischen dem Kunsttherapeuten und einem/einer Klienten/in kommt die Umsetzung vom Impuls zustande. Das wichtigste ist die Beziehung dabei. Es geht darum, soweit es geht einfach anzufangen. Man muss versuchen zum Anfang zu kommen. Manchmal ist es so, das ein Impuls schon länger vorüber ist, ohne wahrgenommen oder umgesetzt zu werden. Hier ist ein Indikator für Psychose zu sehen. Die Psychose kann dafür sorgen, dass jemand seine Impulse nicht oder nur verzögert umsetzt. Woher kommen die Gedanken und Impulse? Wird die Frage gestellt. Es fällt die Bemerkung: „Ein Impuls ist wie Gnade mit Glück“.
Wo findet sich psychotische Kunst im öffentlichen Leben wieder?
Als Freizeitgestaltung wirkt der Vorgang des Malens beruhigend und entlastend. Aus diesem Grund besuchen viele Menschen Malkurse. Ein Teilnehmer bemerkt, dass die Anforderungen der Gesellschaft auf ihn, mit der psychotischen Erkrankung wie ein Korsett wirken. Er gestalte seinen Internetauftritt selbst und verwirklicht sich dadurch kreativ. Psychotische Musik verkaufe sich besser als psychotische Malerei wird als Behauptung in den Raum gestellt. Tecno-, Pop- aber auch jegliche andere Art von Musik bis hin zu Rep- Musik, die eine rechte Szene anspricht und Gewalt verherrlichend wirken soll, wird gut verkauft und hat psychotische Anteile. Es gibt auch Architektur die von psychotischen Formen durchströmt wird und Graffiti.
Auf die Frage hin, was Kreativität sei antworten die Gäste, dass es schwierig sei, dies kurz zu beschreiben und man einen Duden zur Hand nehmen solle, um dies zu klären. Man wolle sich nun nicht festlegen. Kunst kommt von Können.
Verschiedene Teilnehmer erörtern ihre Beziehung zur Kreativität. Jemand arbeitet in einer Holz- AT und erfährt sich dadurch täglich als kreativ. Auch das Material Holz sei etwas ganz besonderes. Jemand versucht seine Träume zu malen. Durch kontinuierliches tun lernt man dazu. Wenn man nicht eigenständig dazu kommen kann, könnte eine Verhaltenstherapie helfen, erste Impulse wahrzunehmen und um zu setzten. Es ist wichtig sich nicht zu sehr zurück zu ziehen.