Protokoll des Psychoseseminars vom 18.10.2006
Zunächst erfolgt die Begrüßung des Auditoriums. Leider ist kein/e Arzt/Ärztin zugegen. Vorstellung des Psychoseseminars und der Person der Moderatorin in ihrer Funktion.
Warm up
Diejenigen die mitmachen wollen, stehen auf und versammeln sich zu einem Kreis in der Raummitte. Jede/r sucht sich mehrere Leute zu denen er/sie sagt:
- 1.Guten Abend
- 2.Ich heiße
- 3.1 Satz in Bezug auf das Psychoseseminar
Die Nichtbeteiligten sind BeobachterInnen. Dieses Spiel dauert ca. 5 Min.
Danach wird gefragt:
Wie war es für Sie im Innenkreis?
Für einige war es anfänglich etwas steif und später lockerer mit dem aufeinander zugehen. Insgesamt wurde das Warm up positiv bewertet.
Wie war es für die BeobachterInnen? Was konnten Sie beobachten?
Es folgt die Frage, wie es bei den TeilnehmerInnen im realen Leben abläuft, Ergreifen Sie die Initiative um jemanden kennen zu lernen?
- -platonisch-
Es kommt ein Gespräch in Gang in dessen Verlauf gesagt wird, dass
- gute Frauen schon weg wären –
- das dass Gute am Singledasein ist, das man alles allein entscheiden kann und es sich gut damit leben lässt
- jemand überlegt hätte, als Mönch im Kloster zu leben
- die Chemie stimmen muss
- Für wichtig befunden wird auch Harmonie in einer Beziehung
- bei einem Teilnehmer war früher das Aussehen wichtig, heute hat sich dieser Anspruch verändert. Er guckt heute darauf, dass sie eigenes hat, um das sie sich kümmert und aufgeschlossen ist.
- Jemand bemerkt, dass es viel Unehrlichkeiten und Lügen zwischen Männern und Frauen gibt. In einer Ehe wird einem dann künstlich etwas vorgelebt und bei späterer Trennung leidet einzig das Kind. Männer würden zu 70% Lügen, Frauen 30%.
Das Ergebnis bei dieser Runde war, dass es zwei unterschiedliche Formen von Haltungen gegenüber einer Partnerschaft gibt:
- 1. Singledasein – kaum Kompromisse – man kann frei entscheiden und fühlt sich frei
- 2. Partnerschaft – man macht Kompromisse und stellt sich auf den Anderen ein
Auf die Frage, woran man eine stimmige Chemie erkennen kann, kommt als Antwort:
- man fühlt sich wohl miteinander
- Man hat das Gefühl den Anderen schon länger zu kennen
- Es ist ein vertrauliches Gefühl, man kann sich anvertrauen
- Gleiche Leute interessieren einen nicht
Für jemand ist der Sex wichtig, alles andere könnte er/ sie ohne das andere Geschlecht.
Es wird der Hinweis gegeben, das es für diese Art von Bedürfnis Zugehhäuser geben würde.
Jemand stellt den kulturellen Unterschied zwischen der westlichen Denkweise und der östlichen Denkweise dar.
1. Suche nach Unverbindlichkeit:
Im Westen würde viel Unverbindlichkeit gelebt. Dies würde mit der Einstellung zusammen hängen, dass alles ausgelebt werden könnte auch Sex mit mehreren Menschen.
2. Große Familien und gegenseitige Unterstützung
z. B. in der Türkei sind die Familien gut vernetzt und es unterstützen sich die Familienmitglieder gegenseitig. Beim Heiratszwang steht die Individualität zurück zugunsten der Familie. Es werden hohe Erwartungen an die Einzelnen gestellt.
Gibt es Unterschiede wenn jemand eine Psychose hat?
- die sexuellen Bedürfnisse sind nicht besonders stark da oder gar nicht,
- man bekommt sehr schlecht Kontakt /man fühlt sich außen vor
- man sieht, wie die sog. „Normalen“ öfter wechselnde Geschlechtspartner haben, während man selbst oft nicht vital genug ist
- es wird angenommen, das Antipsychotika die sexuellen Bedürfnisse blockieren und darauf aufmerksam gemacht, dass man dies mit dem Arzt/der Ärztin besprechen sollte.
- die Beziehung geht auseinander, sodass man befürchtet bei der nächsten könnte es genauso laufen,
Nach der Pause wird darüber gesprochen, wie es in einer festen Beziehung ist:
- man fühlt sich geborgen
- man fühlt sich angenommen
- man kann auch zusammen streiten
- kulturelle Aktivitäten
- Reisen
- Jemand hat „konservative“ Vorstellung wie seine Beziehung laufen sollte
Daran schließt sich eine Blitzlichtrunde an, in der danach gefragt wird:
Was können Sie vom heutigen Abend mit nach Hause nehmen?
Zuletzt erfolgt ein Hinweis auf die Selbsthilfegruppe „Psychose- Erfahrene- Düren und die Selbsthilfegruppe gegen Depressionen. Das nächste Seminar findet am 15.11.2006 zum Thema: Psychose und Kindererziehung – Was brauchen meine Kinder – statt.
Bedanken und Verabschiedung der Gäste.