Bekannte und alternative Methoden und Unterstützung für psychisch Erkrankte

Protokoll des Psychoseseminars vom 21. Mai 2014 von 19.00 – 21:15 Uhr

Moderation und Protokoll: Frau Dangel

Als Einstieg werden zunächst Methoden und Unterstützungsmöglichkeiten auf DIN A 4 Blätter notiert und vorgestellt.

In der Pause werden diese DIN A 4 Blätter auf verschiedene Tische geklebt, die dann nach der Pause weiter ergänzen werden.

Es gibt folgende Nennungen zu alternativen und bekannten Methoden:

  • Ursachenforschung (dient der genauen Diagnostik): Viren und Bakterien können auch Ursache sein Medikamentennebenwirkungen, Organische Erkrankungen
  • Achtsamkeitskurse: Lernen, gut mit sich umzugehen, im „hier und jetzt“ leben Nein- Sagen, Grenzen erkennen und setzten
  • Soziale Versorgung (dient der Stabilisierung): Grundsicherung, EU – Rente, Krankenkasse
  • Ursachenforschung: Organische Erkrankungen, Medikamentennebenwirkungen, Viren und Bakterien können auch Ursache sein
  • Betreutes Wohnen: Kette e. V., WAF
  • Medikamente: Positive Wirkung überwiegt die Nebenwirkungen, Unterstützung / Überbrückung zu anderen Therapieformen. Wann werden Medikamente verringert / abgesetzt? Gefahr der Abhängigkeit
  • Hypno – Systemische – Therapie: Fokussierung auf die möglichen Lösungen, es werden Wege aus der Problemtrance gesucht
  • Gesprächstherapie: Manche Therapeuten sind der Ansicht, dass Gesprächstherapie nicht hilft. Es kommt immer auf das Gespräch an.
  • Entspannungstechniken: Autogenes Training, Muskelentspannung nach Jacobsen, Phantasiereisen, Qi Gong, Tai Chi, Yoga, Waldspaziergang, Schwimmen, Sauna, Sport, Musik, Träumen
  • Betreuung Zuhause: Hometradment > u. a. in Skandinavien, aber auch bei den Alexianern in Krefeld und in Krankenhaus Maria Hilf in Gangelt: Ein mutliprofessionelles Team betreut Erkrankte in häuslichem Rahmen einschließlich der Angehörigen. Thomas Bock beschreibt Fälle in einem seiner Bücher.
  • Psychoedukation: Psychoseseminare, Bücher / Internet/ Fachmedien, Infomaterial für Patienten, Fachleute
  • Soteria: Angelehnt an das „eigene Zuhause“ werde Patienten in möglichst reizarmer Umgebung betreut / begleitet. Es gibt eine feste Bezugsperson. Es gibt Angebote wie Ergotherapie, Sport, Bewegung. In Gangelt, gibt es ein Soteria-Haus im Krankenhaus Maria Hilf.
  • Selbsthilfe: Eigenmotivation, „kämpfen“, sich über die Erkrankung informieren
  • Beschäftigungstherapie: kreativ sein
  • Arbeitstherapie: In einer Tagesstätte, sinnvolle Beschäftigung, strukturgebende Maßnahme bezogen auf den Alltag, Rurtalwerkstätten (dort gibt es die Möglichkeit im geschützten Rahmen zu arbeiten)
  • Verhaltenstherapie: bei Psychotherapeuten, in der Klinik, in einer Reha / Kur
  • Elektrokrampftherapie: bei schweren Depressionen (in Narkose, Stromschläge an die Schläfe, 10 – 12-mal)), als letzte Möglichkeit, ist sehr erfolgreich.
  • ´Hirnschrittmacher: diese werden z. B. bei Parkinson, Epilepsie, und neurologischen Erkrankungen eingesetzt.
  • Hirnoperation: (bei Tumor) > Tumore können zu Psychosen führen
  • Unterstützung in der Familie (Kindergruppe): hilft Kindern, die „Betroffenen“ besser zu verstehen (Gesprächstherapie), dringend notwendig, da Familienangehörige auch betroffen sind. Es gibt in der LVR Klinik ein Projekt „TRAMPOLIN“, in dem Kinder ein Mal in der Woche unterstützt werden. Auch in Aachen gibt es eine Gruppe für Kinder: AKISIA, und in Heinsberg: NEPOMUCK
  • Tiertherapien: Wo gibt es diese, wie werden sie finanziert, wer bezahlt diese Therapien?
  • Neurofeedback. Eignet sich nicht bei Psychose. Es wird mit Konzentrationsübungen gearbeitet und mit visuellem und akustischen Feedbacks.
  • Atemtherapien: Begriff ist nicht geschützt, AFA < Atemtherapeuten haben eine solide Ausbildung, sie gehört zur Komplementär – Medizin, kann seit 2-3 Jahre auch studiert werden, gehört zu Körper – Psyche – Therapien, bringt Entspannung – Spannung – Therapie, Achtsamkeit auf gesunde Anteile.
  • Anti – Stigmatisierung: Es sind alle gefragt, Aufklärungsarbeit zu leisten, Offenheit stärken, Begegnungen, gemeinsame Aktionen (Inklusion)
  • Inklusion: Politik, Medien, Gesellschaft informieren und aufklären
  • Sonstiges: Begegnungsstätten für psychisch Kranke, z. B. Die Kette e. V., SKF Mosaik, Wertschätzung sich selber gegenüber, Krankheitseinsicht, Hilfe annehmen können.

Abschließend legen wir die Blätter in die Mitte und es wird die Frage gestellt:

Was hat sie beeindruckt, welche Frage gibt es? Was fehlt in Düren? Welche Unterstützung gibt es für Angehörige? Welche Unterstützung gibt es für Fachleute?

Es gibt folgende Anregungen für die nächsten Seminare:

  • Thema Soteria
  • Thema: Angehörige < Verhaltensregeln für Angehörige, wie kann die Balance gehalten werden zwischen Verständnis und Anforderung

Abschlussrunde: Ein Stein wird in die Runde gegeben mit der Frage: Was hat Ihnen diese Veranstaltung gebracht (was nehmen Sie mit? Was lassen Sie hier?) und Verabschiedung.

Das nächste Psychoseseminar findet am: 18 Juni von 19 – 20:45 Uhr in der Selbsthilfekontaktstelle Düren, Paradiesbenden 24 statt mit dem Thema: Einbeziehung von Angehörigen in die Behandlung – wie geht das?