Protokoll vom Psychoseseminar am 19.03.2003
1. Übliches Prozedere zum Beginn der Veranstaltung. Begrüßung von Fr. Dr. Knittel
2. Spiel Fr. Spilles-Schoffers und Fr. Auerswald spielen ein vorher geplantes Wortspiel.
Jede erhält ein Schild auf dem „Arzt“ drauf steht. Mit einigen Sätzen wird versucht dar zu stellen, dass jede Spielerin ganz fest davon überzeugt ist, der Arzt zu sein und die andere Person aufgrund von festgestellter psychischer Krankheit in die Klinik ein zu weisen.
Das Spiel verlief kurz und war danach nicht ganz transparent für die anwesenden Personen. Durch eine Besprechung wurde das Gemeinte in dem Spiel transparent und konnte gleichzeitig als Brücke ins Thema genutzt werden. Das sich anschließende Gespräch hatte eine langsame Dynamik, sodass alle Beteiligten nach meiner Einschätzung gut folgen konnten. Erfahrungen aus dem Bereich Krankheitseinsichtigkeit bzw. Krankheitsuneinsichtigkeit wurden geschildert. Eine klärende Ebene wurde von Fr. Dr. Knittel aufrecht erhalten, die ebenfalls Beispiele aus Ihrem Klinikalltag mitgebracht hatte.
Nach der Pause stellte sich die Frage, was man tun könnte. Das Ergebnis der zusammen tragenden Arbeit war umfangreich.
Zusammen getragen wurde unter der Frage: Was kann man tun:
- spazieren gehen um ins Gespräch zu kommen, d. h. ein schöner Rahmen wird geschaffen, um Gesprächsnähe zu bekommen
- soziales Netzwerk schaffen , damit war gemeint, dass ein Hilfenetz aus Nachbarn, Arzt Familienangehörigen aufgebaut wird, die bei drohender Gefahrt eines Betroffenen gegen sich selbst eingeschaltet werden können.
- Depotmedikation um über einen gewissen Zeitraum einen Medikamentenspiegel zu gewährleisten.
- Gesetzliche Betreuung
- Behandlungsvereinbarungen (Aufklärung über BV ; auslegen von Faltblättern)
- Geduld: Ein Angehöriger schilderte wie über die Geduldsschiene eine Öffnung gegenüber dem Standort „Krankheitsuneinsichtikeit“ geschehen kann.
- Sozialpsychiatrischer Dienst (SPD; Gesundheitsamt) Der Nachteil an dieser Institution ist die begrenzte Geschäftszeit und die auftauchende Frage nach einem Kriseninterventionsdienst in der Stadt Düren.
- Institution Notarzt Der Nachteil daran ist, das es u. U. ein fachfremder Arzt sein kann, der weniger kompetent ist und daher es ggf. zu einer Zwangseinweisung kommen könnte.
- Patientenfreundlichere Klinikkonzepte (Krisenstation, Krisenbett u.ä.)
Nach dem Seminar kam die Frage auf, welche Krisendienste es nun wirklich in Düren gibt und die Gruppe PS mit der Klinik zusammen ein Krisenkonzept andenken sollte. Die Besprechung zu dieser Denkfigur verlegten wir dann auf Mitte bis Ende des Jahres. Im Juni 2003 soll es ein Treffen geben, um die Themen für das 2. Halbjahr 2003 fest zu legen.